be-Werbung via Internet

be-Werbung per E-Mail

Fast alle Regeln für eine sinnvolle Brief- und Lebenslaufdarstellung bei der konventionellen be-Werbung gelten auch für die E-Mail-be-Werbung.

• Die Beschränkung auf das Wesentliche ist vorrangig.
• SMS-Sprachstil und interpunktionsfreie Kleinschreibung sind fehl am Platz.

Absender-Adresse

• Benutzen Sie eine normale, private E-Mail-Adresse, allenfalls eine spezielle für be-Werbungen – zum Beispiel «g.guggenbuehl@rmx.com».
• Fantasienamen wie «goldkaefer@rmx.com» oder «coolboy@rmx.com» sind für be-Werbungen ungeeignet.

Empfänger-Adresse

• Verschicken Sie Ihre be-Werbung nur an persönliche Adressen (z.B. hans.mueller@melkag.ch).
• Vermeiden Sie Zustellungen an generische Adressen (z.B. info@melkag.ch), ausser in der Anzeige wird das ausdrücklich verlangt oder Sie haben durch telefonische Rücksprache geklärt, dass der Empfang mit Diskretion erfolgt.

Betreff und Spam-Gefahr

• Schreiben Sie in der Betreffzeile exakt um welche Stelle es sich handelt, z.B. Projektmanager/in, 80-100%. Mit einer klaren Formulierung sorgen Sie dafür, dass Ihre be-Werbung nicht im Spam-Ordner landet.
• Vergewissern Sie sich, dass Ihre be-Werbung angekommen ist. In «Outlook» oder «Thunderbird»  können Sie eine Empfangsbestätigung anfordern.

be-Werbungs-Brief

• Der Text des be-Werbungs-Briefes (auch: Bewerbungsschreiben, Motivationsschreiben, Anschreiben) kann direkt ins Textfenster der Mail kopiert werden. Die HTML-Formatierung bietet eine gewisse Gestaltungsmöglichkeit.
• Ist es Ihnen wichtig, dass der Brief in der üblichen gestalteten Form beim Empfänger ankommt, dann legen Sie ihn als PDF in die Anlage.
• Auch wenn der be-Werbungs-Brief in der Anlage mitgeschickt wird, ist ein kurzes E-Mail-Anschreiben sinnvoll. Immer soll am Ende eine Aufzählung der Beilagen stehen. Beispiel:

Signatur

• Legen Sie für die be-Werbungen eine Signatur fest mit mindestens vollständigem Namen, Adresse und Telefonnummer (mit Hinweis auf Erreichbarkeit).

Lebenslauf

• Der Lebenslauf wird als PDF mitgeschickt. Achtung: Der Ausdruck erfolgt meist in schwarz-weiss. Das heisst, das integrierte farbige Foto soll auch in schwarz-weiss ein gutes Bild ergeben. Am besten probieren Sie das aus.

Arbeitszeugnisse und Bildungsdokumente

• Erstellen Sie am besten zwei PDF-Dokumente. Das eine soll alle Arbeitszeugnisse enthalten (das aktuellste zuerst), das andere die wesentlichen Bildungsdokumente (ebenfalls chronologisch sortiert).
• Für gewöhnlich reichen die aktuellsten 1 bis 3 Arbeitszeugnisse (für die letzten 10 Jahre), was aber im Einzelfall zu klären ist.

Stil

• Die Darstellung soll klar, übersichtlich, kurz und zeitgemäss sein. Die Inhalte müssen in Form, Sprache und Stil der gesuchten Funktion entsprechen.
• Siehe be-Werbungs-Brief, Lebenslauf, be-Werbungs-Dossier.

Scannen und und PDF-Dokumente zusammenfügen

• Das Einscannen und Speichern von mehreren Papierseiten zu einem PDF-Dokument erledigt die Software des Scanners oder Multifunktionsgerätes.
• Das Zusammenfügen und Anordnen von verschiedenen PDF-Dokumenten kann mit entsprechenden Software-Tools bewerkstelligt werden.

Dateigrösse und Dateiformat

• Achten Sie darauf, dass die angehängten Dateien zusammen nicht grösser als 10 MB werden. Wenn sich grössere Anhänge nicht vermeiden lassen, können Sie einen Versanddienst wie z.B. wetransfer.com nutzen.
• Senden Sie alle Unterlagen als PDF-Dokumente.

Überprüfung

• Haben Sie Mailtext, Adressen, Anlagen auf Korrektheit geprüft? Die Dokumente, die Sie verschicken möchten, haben Sie auf Vollständigkeit, Orthografie und Grammatik überprüft oder korrigieren lassen.
• Es kann nicht schaden, eine Nacht über Ihre Arbeit zu schlafen und anderntags die Kontrolle zu wiederholen.
• Wenn Sie alles optimiert haben, ist es sinnvoll, vor dem definitiven Versand einen technischen Test zu machen. Schicken Sie sich selber, einer Freundin, einem Nutzer eines anderen Betriebsystems, eines anderen Mailprogramms eine Test-Mail, um zu sehen, ob alles korrekt ankommt, geöffnet und gedruckt werden kann.

Nachfassen

• Falls Sie nach zirka 2 Wochen noch keine Eingangsbestätigung erhalten haben, ist es sinnvoll, telefonisch nachzufassen.

Sicherheitsaspekte, Risiken

• Unverschlüsselte Korrespondenz ist nur bedingt sicher. Verschlüsselung setzt allerdings voraus, dass der Empfänger über eine geeignete Entschlüsselungsmöglichkeit verfügt.
• Private Website und Website für die be-Werbung wenn möglich trennen. E-Portfolios (digitale Sammelmappen) bieten die Möglichkeit, Inhalte kontrolliert und selektioniert für autorisierte Personen zugänglich zu machen.
• Bei Inseraten, die einzig eine nichts sagende E-Mail-Adresse aufweisen, ist die gleiche Vorsicht angebracht wie bei Chiffre-Inseraten.
• Grundsätzlich besteht das Risiko, dass Mails nicht ankommen, weil sie in einem Spam-Filter hängen bleiben. Das kann daran liegen, dass der versendende Server momentan wegen Missbrauchs durch Dritte auf einer «Schwarzen Liste» steht. Es kann aber auch sein, dass die Attachements zu zahlreich oder zu schwer sind.

be-Werbung online

Grosse Unternehmen entwickeln individuelle und umfassende webbasierte Rekrutierungsverfahren. Sie wenden zum Teil mehrstufige, hoch strukturierte Selektionsverfahren an, die Hürden wie ein Online-Assessment enthalten können. Andere Firmen erwarten zumindest be-Werbungen mittels speziellem Online-Formular. Weitere Firmen bieten die Möglichkeit, einen sogenannten Suchagenten einzurichten, der aufgrund weniger Stichworte (Funktionsbereich, Region, Beschäftigungsart, Beschäftigungsgrad und ein individuelles Stichwort) während einer gewählten Zeit die offenen Stellen der Firma durchforstet und Sie per E-Mail avisiert.

Es gibt Chatbots, auch Rekrutierungsbots genannt, welche die Funktion der Personalfachleute übernehmen. Diese Roboter stellen (textbasierte) Interviewfragen und beantworten solche hinsichtlich der zu besetzenden Vakanz. Sie erstellen Profile und filtern so die passenden be-Werbenden heraus. Hier ist darauf zu achten, kurze Formulierungen zu wählen, Begriffe aus der Stellenausschreibung zu verwenden und möglichst fehlerfrei zu schreiben.

Online-be-Werbungen haben zwei Nachteile. Der harmlosere: Ein Online-Formular schliesst jede Gestaltung Ihrer be-Werbung aus. Schwerwiegender ist jedoch folgende Gefahr: Es kann sein, dass Sie die Qualifikation für die Aufgabe erfüllen, vielleicht sogar in hohem Masse durch ein ganz spezielles Profil. Doch wenn die Selektionskriterien rigide «programmiert» sind, wirft Sie die Software aus dem Rennen, weil irgendein Aspekt nicht passt, ein bestimmter Abschluss fehlt oder das Alter abweicht.

Im Trend: Video-be-Werbungen

Wieso sich einem potenziellen Arbeitgeber nicht in einem kurzen Video präsentieren? Mit Video-be-Werbungen können Sie sich bestmöglich in Szene setzen und von Ihrer besten Seite zeigen. Eine Video-be-Werbung zeigt, was klassische be-Werbungen nicht können: Ihre Ausstrahlung. Vor allem in kommunikativen Jobs, im Marketing, im Vertrieb oder dort, wo direkte Kundenkontakte stattfinden, kann eine positive Ausstrahlung sogar einen nicht perfekten Lebenslauf ausgleichen. Im Internet finden Sie dazu viele Tipps und Beispiele.